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Corona, Hackerangriffe oder Stromausfälle

Wie gut sind Organisationen im Pflege- und Sozialbereich auf Krisen vorbereitet?

Wien,

Ob Pandemien, Cyberattacken, Blackouts oder Umweltkatastrophen – wenn IT-Systeme nicht mehr funktionieren und die Mobilität eingeschränkt ist, Produktions-, Liefer- und Personalengpässe eintreten, dann ist der hochsensible Gesundheitssektor ganz besonders gefordert. Schließlich muss die Versorgung vulnerabler Personengruppen, wie betreuungs- und pflegebedürftiger Menschen, trotz Krise gewährleistet sein. Doch wie können sich Organisationen im Pflege- und Sozialbereich auf Krisen vorbereiten?

Kritische Prozesse analysieren

Diese Frage steht im Mittelpunkt des FFG-geförderten Forschungsprojekts „Krise mit Plan!“, das im Oktober 2022 startete. Im Laufe des zweijährigen Projekts sollen die Organisationen im Pflege- und Sozialbereich auf ein effizientes Krisenmanagement vorbereitet werden. Dies beinhaltet Konzepte und Leitlinien zur Risikoanalyse zum Aufrechterhalten der Dienstleistung während einer Krise und dem Wiederaufbau danach.  

Eine erste Bestandsaufnahme bestehender Krisenvorsorge erfolgt ab Februar in einer Online-Umfrage, zu der 50 Pflege- und Betreuungseinrichtungen aus Wien, Niederösterreich und Burgenland eingeladen werden. Zudem werden Kund:innen von Pflege- und Betreuungsorganisationen im Rahmen von Interviews befragt.

Die Umfragen und Interviews sollen uns einen tieferen Einblick geben, um eine Risiko- und Bedarfsanalyse zu erstellen. Die ersten Ergebnisse erwarten wir bis Ende April“, erzählt Nadine Sturm von den Johannitern, die das Forschungsprojekt leitet.

Um wichtige Aspekte und Abläufe für die Krisenvorbereitung zu filtern, erfolgt in einem nächsten Schritt gemeinsam mit der Pflegeorganisation Care Systems eine Prozessanalyse. Außerdem werden die erarbeiteten Analysen, Leitlinien und Konzepte später durch diesen Projektpartner getestet.

Vorbereitung ist der beste Schutz

Die Organisationen des Pflege- und Sozialbereichs werden angeregt, sich auf Krisen vorzubereiten und gemeinsam Krisenpläne zu entwickeln. Der Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen agiert als Projektpartner mit essenziellem Netzwerk. Die Organisationen werden in Form von Workshops eingebunden, in denen der Austausch mit Expert:innen und Stakeholdern forciert wird. Dabei liegt der Fokus auf dem Bereich der mobilen Dienste. Die unterschiedlichen beteiligten Personengruppen und deren Bedürfnisse werden besonders beachtet. Eine Expertin für Gender- und Diversitätsaspekte ist am Projekt beteiligt. Eine Ethikkommission berät das Team.

Erarbeitet wird ein Test zur Selbsteinschätzung (Self-Assessment-Test) mit dem der aktuelle Stand der Krisenvorbereitung von den Organisationen selbst festgestellt werden kann. Best-Practice Beispiele sollen Ideen zur Vorbereitung auf Krisen liefern und die Organisation dabei unterstützen, präventive Maßnahmen zu setzen.

Als Ergebnis des Projektes erwarten wir uns Leitlinien zur Krisenvorbereitung um die Organisationen vor, während und nach der Krise dabei zu unterstützen, diese bestmöglich zu bewältigen und den Schaden zu minimieren. Denn der beste Schutz in Krisen ist ein erprobter Notfallplan“, so Nadine Sturm.

Projekteckdaten

„Krise mit Plan!“ wird unter der Leitung der Johanniter Österreich Ausbildung und Forschung gem. GmbH in Zusammenarbeit mit Care Systems Betreuung und Pflege gem. GmbH, dem Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen, dem Österreichischen Ökologie-Institut sowie der Gender- und Diversitätsexpertin Dr.in Roswitha Hofmann („uebergrenzendenken – Forschung & wissenschaftliche Beratung e.U.“) im Zeitraum von zwei Jahren umgesetzt. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und die Österreichische Forschungs-Förderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen der Programmlinie Talente/FEMtech Forschungsprojekte gefördert. 

www.krisemitplan.at

Mag. Nadine Sturm

Ignaz-Köck-Straße 22 1210 Wien
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