Organtransport

Eine Organtransplantation ist nicht nur eine medizinische Meisterleistung sondern auch eine logistische Herausforderung, bei der alle Abläufe exakt aufeinander abgestimmt werden müssen. Bei einer Organspende arbeiten viele Menschen, wie zum Beispiel Intensivmediziner:innen, Pflegepersonal und Chirurg:innen zusammen, um eine Transplantation zu ermöglichen. Wichtiger Bestandteil dieser Rettungskette sind auch die Einsatzfahrer:innen der Johanniter, welche die Organe und die Transplantationsteams rasch und sicher zum Einsatzort bringen. Ein verantwortungsvoller Job, der bei den Johannitern in den meisten Fällen von Ehrenamtlichen geleistet wird!
 

Das Team ist Tag und Nacht in Bereitschaft. Wenn das Telefon klingelt, dann dürfen wir keine Zeit verlieren. Für den Transport eines Spenderorgans haben wir meist nur wenige Stunden Zeit. Wird die sogenannte Ischämiezeit überschritten, kann es unbrauchbar werden, erklärt Martin Müller, Leiter des Organtransport-Teams.

Organspenden werden europaweit von der Stiftung "Eurotransplant" koordiniert. Die Johanniter arbeiten seit 1987 eng mit dem Transplantationszentrum am Wiener AKH zusammen und führen sämtliche bodengebundene Blut- und Organtransporte für das Zentrum im In- und Ausland durch. Ein Team von Ehrenamtlichen ist dafür Tag und Nacht einsatzbereit.

Voraussetzungen

Wer Teil des ehrenamtlichen Organtransport-Teams werden möchte, sollte mindestens 25 Jahre alt sein und sich bereits zwei Jahre bei den Johannitern engagiert haben, um einen Einblick in das Rettungswesen und die internen Abläufe erhalten zu können. Für den Organtransport werden vor allem versierte Autofahrer:innen gesucht, ein von den Johannitern organisiertes verkehrspsychologisches Gutachten ist Voraussetzung für eine Tätigkeit im Organtransportdienst.

Ausbildung

Im theoretischen Teil der Ausbildung erfahren die angehenden Einsatzlenker:innen alles Wissenswerte über das internationale Transplantationswesen, die Besonderheiten des Rettungsdienstes, die möglichen Maximaltransportzeiten der Spenderorgane und die speziellen Abläufe im Organtransport. Nach einem ganztägigen Fahrsicherheitstraining mit unseren Einsatzfahrzeugen nehmen die Anwärter:innen an Ausbildungsfahrten unter der Aufsicht von erfahrenen Einsatzlenker:innen teil, ehe sie eigenständig Organtransporte durchführen dürfen.

"Der Organtransportdienst ist eine spannende aber auch sehr herausfordernde Tätigkeit. Wir sind oftmals weite Strecken mit Sondersignal unterwegs. Unsere sensible Fracht muss zügig und vor allem sicher an ihr Ziel gebracht werden. Es hängt dabei viel von uns ab!“, so Martin Müller.


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