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Virtuelles Training trifft Realität

Am 16. September fand im Zentrum am Berg (ZaB) eine großangelegte Einsatzübung statt. Nachgestellt wurde ein Busunfall im Tunnel mit mehreren Verletzten und zwei Todesopfern. Das gleiche Szenario wurde im Rahmen des Forschungsprojekts MED1stMR bereits virtuell trainiert. Nun soll der Trainingserfolg für die Einsatzkräfte verglichen werden.

Wien,

Ein Bus verunfallt in einem Tunnel, es gibt viele Verletzte, drei davon schwer. Zwei Personen wurden eingeklemmt und müssen aus ihren Autos geschnitten werden. Leider konnten zwei Beteiligte nur noch tot geborgen werden. Ein Szenario wie dieses stellt die Einsatzkräfte von Rettung, Feuerwehr und Polizei vor komplexe Herausforderungen. Bei Verkehrsunfällen in unübersichtlichenm Gelände kommt es oftmals zu schweren Verletzungen und hinzu kommt in Tunneln die Gefahr von Vergiftungen durch gefährliche Gase oder Rauchentwicklung. Unfallstellen in Tunneln sind für Einsatzkräfte gefährlich und ein direkter Zugang zu den Verletzten ist häufig nicht möglich. Umso wichtiger ist es, dass Einsatzkräfte auf solche Szenarien gut vorbreitet sind und wissen, was im Ernstfall zu tun ist, um die Gefährdung der Unfallbeteiligten und der eigenen Kräfte so gering wie möglich zu halten.

Einsatzkräfte der Johanniter, Malteser, des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Autobahnpolizei und der Freiwilligen Feuerwehr Inzersdorf im Kresmtal stellten sich am 16. September dem oben beschriebenen Unfallszenario. Die Großschadensübung fand in der Steiermark im Zentrum am Berg der Montanuniversität Leoben statt. Das Forschungszentrum bietet mit mehreren Straßen- und Eisenbahntunneln sowie einem Versuchsstollen die optimalen Bedingungen für Übungen dieser Art.

Virtuelles Training soll Aufwand reduzieren

Die Organisation und Durchführung von Einsatzübungen sind mit großem Organisationsaufwand und hohen Kosten verbunden. Durch den Einsatz von Mixed Reality, die Verknüpfung von virtuellen Umgebungen mit realen Objekten, soll der Aufwand für das Training solch komplexer Notfallsituationen verringert werden. Einmal programmierte Übungen können beliebig oft wiederholt werden, um so die Einsatzkräfte bestmöglich auf komplexe Einsätze vorzubereiten. Dieses Ziel verfolgt das Forschungsprojekt MED1stMR unter der Leitung des AIT (Austrian Institute of Technology, Center for Technology Experience).

Im Rahmen eines Feldversuchs wurde der Busunfall auch schon virtuell mit Hilfe von VR-Brillen, Bewegungssensoren und Simulationspuppen trainiert. Bei dieser Einsatzübung wurde das gleiche Szenario nochmals in Realität nachgestellt.

„Um in der Ausbildung mit Mixed Reality einen vergleichbaren Trainingserfolg erzielen zu können, muss eine reale Vergleichsbasis geschaffen werden“, erklärt Benjamin Schuster, Mitarbeiter des Johanniter Forschungs- und Innovationszentrums. Die Ergebnisse der Übung sollen in die Weiterentwicklung des virtuellen Trainingssystem einfließen.


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