Im Rahmen des Forschungsprojekts CHAMELEON wird der Einsatz neuer Technologien – wie Drohnen, Sensoren und Kameras, künstlicher Intelligenz und Big Data – in der Land- und Forstwirtschaft untersucht. Diese Technologien sollen dabei helfen, Gefahren frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Physischen Gefahren wie Sturmschäden oder Schädlings- und Krankheitsbefall soll vorgebeugt werden, um wirtschaftliche Einbußen zu verringern und eine nachhaltige Bewirtschaftung zu ermöglichen. Die Ziele des Projekts sind nachhaltige und digitale Land- und Forstwirtschaft, Viehzucht und ländliche Entwicklung mit Hilfe der genannten Technologien. Durch das Projekt soll die Nutzung von Drohnen in den genannten Bereichen etabliert werden. Wirtschaftlichen Bedrohungen und Abwanderung soll durch den Einsatz neuer Technologien vorgebeugt werden. Idealerweise können die im Projekt entwickelten Systeme Stress von Landeigentümern verringern und die Sicherheit erhöhen.
Pilotstandort Österreich
Die im Projekt entwickelten Lösungen werden an drei Pilotstandorten in drei europäischen Ländern demonstriert und validiert. Im Rahmen dessen wird das CHAMELEON System hinsichtlich verlässlichen Monitorings von Wasserständen von Fließgewässern sowie Pflanzenentwicklung und Pflanzengesundheit getestet und evaluiert.
Pilot 1: Waldgebiet mit Fluss in Oberösterreich (Klein Rodltal)
Das Gebiet liegt in einem Tal in der Nähe eines Flusses am Steilhang. Flussabwärts befindet sich eine Siedlung. Schwere körperliche Arbeit in gefährlichem Gelände stellen die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen. Im Rahmen der Pilotierung in diesem Gebiet soll untersucht werden, ob Tätigkeiten wie Schädlingskontrolle, die zum Schutz der Pflanzen- und Waldgesundheit notwendig sind, durch den Einsatz der im Projekt entwickelten Systeme erleichtert werden können. Hierzu sollen unter anderem ein Bewertungs-Toolkit, sowie Unkraut- und Schädlingskartierung eingesetzt werden. Für eine risikoarme Düngung wird der Einsatz von Sprühdrohnen getestet.
Pilot 2: Weingarten am Stadtrand von Wien
Es handelt sich hierbei um ein Naherholungsgebiet am Stadtrand mit flachem Hang. Ernterückgang durch nicht erkannte Wildschäden und unentdeckter Schädlingsbefall stellen die Landwirtschaft vor Herausforderungen. Hinzu müssen zum Teil schwere Schäden durch Unwetter im Blick behalten werden. Regelmäßige Kontrollen gestalten sich allerdings sehr zeitaufwändig. Der Einsatz von Laser-Scanner-Systemen, hochauflösender Fernerkundung sowie neuartiger Bewässerungssysteme soll dabei helfen CO2-Emissionen zu reduzieren, Biomasseschätzung vorzunehmen sowie ein Bewässerungsmanagement zu etablieren.
In einer Projektlaufzeit von drei Jahren mit Start im Juli 2022 arbeiten 12 Partnerorganisationen aus 9 europäischen Ländern unter der Leitung von Acceligence Ltd. zusammen, um die Projektziele zu erreichen.
Projekteckdaten:
Projektdauer: Juli 2022 bis Juni 2025
Projektleitung: Acceligence Ltd.
Förderungen: Horizon Europe
Projektnummer: 101060529
