Mit Idealismus zur Rettungsorganisation
Die Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich wird am 21. Juni 1974 von einer Hand voll engagierter Ehrenamtlichen gegründet. Als Startkapital erhalten sie von der deutschen Partnerorganisation einen Krankentransportwagen, einen Verbandskoffer und eine Beatmungspuppe. Eine nachhaltige Investition, wie sich später herausstellt.
Was mit einem einzigen Rettungswagen beginnt, ist heute eine im österreichischen Gesundheitswesen etablierte Hilfsorganisation mit einem breit gefächerten Angebot an sozialen Dienstleistungen.
1974-1989
Die Gründungsjahre der Johanniter sind von ehrenamtlichem Engagement geprägt. Lange Zeit werden der Krankentransport in Wien und die Erste-Hilfe-Ausbildung ausschließlich von Ehrenamtlichen durchgeführt. Die erste Bewährungsprobe in der Katastrophenhilfe bestehen die ehrenamtlichen Helfer:innen bereits wenige Jahre nach der Gründung bei der Wiederaufbauhilfe in Friaul.
In den weiteren Jahren engagieren sich immer mehr Menschen bei den Johannitern und die Dienstleistungen werden ausgeweitet. Auch in Kärnten wird eine Rettungsstation von Ehrenamtlichen gegründet.
1990-2009
In Wien und Innsbruck werden neue Johanniter-Stationen eröffnet. Weitere Dienstleistungen wie der Akutpflegedienst und der Hausnotruf werden angeboten.
Während in Kärnten die Johanniter-Jugend gegründet wird, eröffnet in Orth an der Donau eine neue Rettungsstation. Bei der Fußballweltmeisterschaft finden sich Johanniter aus allen Bundesländern ein, um Ambulanzdienst zu leisten. Auch Johanniter aus Deutschland und Italien reisen an, um ehrenamtlich zu helfen.
2010-2019
Europa wird von der Flüchtlingswelle erfasst. Die Johanniter leisten „Erste Hilfe“ mit dem Aufbau von Notunterkünften, womit der Startschuss zur Flüchtlingshilfe gegeben war. Neue Hilfsangebote und Arbeitsbereiche aufgebaut: In Waidhofen wird ein mobiles Palliativteam eingerichtet. Zwei Jahre später wird das Hilfsprojekt superhands für pflegende Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen.
In Wien eröffnet die Johanniter Residenz Schichtgründe ihre Tore und im selben Jahr wird das Forschungs- und Innovationszentrum neu gegründet. Auch in der Wohnungslosenhilfe fassen die Johanniter erstmals Fuß. Zahlreiche Katastrophen- und Hilfseinsätze begleiten uns in dieser Zeit.
2020 bis heute
Die neue Dekade startet mit einem turbulentem Jahr. Ein kleines Virus zeigt schwerwiegenden Folgen. Die Corona-Pandemie hat nach China auch in Europa weite Kreise gezogen und die Gesundheitseinrichtungen massiv gefordert. Neben zahlreichen Schutzmaßnahmen werden COVID-Testteams ausgebildet und später Impfstationen eingerichtet.
Als Ruhe einzukehren scheint und alles in gewohnten Bahnen läuft, wird die Welt vom Ukraine-Krieg überrascht. Die Johanniter-Flüchtlingshilfe wird wieder aktiv, um die ankommenden Menschen zu betreuen.