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Amelie Scherer

Ein Freiwilliges Soziales Jahr kann nur eine Bereicherung sein

Amelie Scherer ist trotz ihres jungen Alters schon seit längerem leidenschaftliche „Johanniterin“. Die 19-jährige Gnesauerin ist zurzeit die dritte Absolventin eines Freiwilligen Sozialen Jahres (kurz: FSJ) bei den Johannitern Kärnten und der Organisation schon seit langem tief verbunden. Wie ihre Tätigkeit als Sanitäterin ihren Blickwinkel verändert hat und welche Eindrücke sie in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr bei den Johannitern gewonnen hat, erzählt sie im Interview.

Erzähl doch bitte mal, wie du zu den Johannitern gekommen bist.

Ich bin 2014 zur Jugendgruppe der Johanniter gekommen. Dort habe ich mit den Burschen aus meiner damaligen Klasse auch regelmäßig an Erste-Hilfe-Bewerben teilgenommen. 2019 habe ich dann mit dem Sanitäter:innenkurs begonnen und diesen auch mit Auszeichnung bestanden. Seitdem war ich ehrenamtliche Rettungssanitäterin und nunmehr bin ich im Rahmen meines Freiwilligen Sozialen Jahres quasi hauptamtliche Rettungssanitäterin.

Was war für dich dein bisher spannendster Einsatz?

Das war ein Traktorabsturz in einer Bergregion. Die Zufahrt war recht unwegsam und wir hatten trotz zweier Schwerverletzter nur einen Hubschrauber mit Notarztbesatzung zur Verfügung. Daher war der Einsatz sowohl medizinisch als auch logistisch herausfordernd.

Du bist seit 1 ½ Jahren Rettungssanitäterin und seit ein paar Monaten im Rahmen deines Freiwilligen Sozialen Jahres hauptamtlich bei den Johannitern. Merkst du Veränderungen im Vergleich zu deiner Anfangszeit als Sanitäterin?

Ich würde mich tatsächlich noch als recht frische Sanitäterin bezeichnen (lacht). Doch ich merke bereits jetzt, dass man durch die mittlerweile gesammelte Einsatzerfahrung ruhiger und routinierter wird. Man ist zwar teilweise noch immer aufgeregt, aber die anfängliche „Einsatzangst“ legt sich mit der Zeit und dem wachsenden Erfahrungsschatz. 

Warum hast du dich für ein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Johannitern entschieden?

Ich habe heuer im Juni meine Matura gemacht und suchte nach einer sinnvollen Überbrückung bis zu meiner Ausbildung als Polizistin. Für mich ist das FSJ als Rettungssanitäterin bei den Johannitern eine absolute „win-win“ Situation. Ich habe eine feste Anstellung in einer tollen Organisation. Gleichzeitig kann ich mehr Erfahrung und Praxis sammeln in dem Hobby, dass ich ohnehin schon immer gerne ausgeübt habe. Es gefällt mir, dass ich quasi auf Zeit mein Hobby zum Beruf machen kann.

Hat das FSJ deine zukünftige Berufswahl beeinflusst?

Ich habe bereits lange vor meinem FSJ gewusst, dass ich Polizistin werden will. Aber ich will auf jeden Fall freiwillig bei den Johannitern bleiben und so viele Dienste wie möglich machen. Sollte mein Plan A aus irgendeinem Grund scheitern, kann ich mir aber eine berufliche Zukunft im Rettungswesen sehr gut vorstellen

Hat deine Tätigkeit als Sanitäterin auch Auswirkungen auf dein privates Leben?

Ja natürlich! Die Tätigkeit bei den Johannitern hat meinen Blick auf das Leben nachhaltig geschärft. Außerdem weiß man in brenzligen medizinischen Situationen im privaten Bereich genau was zu tun und worauf zu achten ist. Das gibt mir und natürlich auch meinem familiären Umfeld viel Sicherheit.

Was nimmst du aus deinem Freiwilligen Sozialen Jahr bei den Johannitern mit?

Wo soll ich da nur anfangen? (lacht) Also erstmal bin ich dankbar, dass ich Erfahrungen in so vielen verschiedenen Bereichen sammeln darf. Neben der eigentlichen Tätigkeit als Rettungssanitäterin darf ich auch Erste-Hilfe-Kurse halten und war auch bei den Corona-Testungen stark involviert. Ich habe außerdem gelernt, dass im Einsatzgeschehen medizinisches Fachwissen genauso wichtig ist wie psychische Betreuung und die Fähigkeit, eine positive Beziehung zu den Patient:innen aufzubauen. Ich konnte durch das FSJ bei den Johannitern sicherlich meine Sozialkompetenzen stärken.

Hat sich das Freiwillige Soziale Jahr auch auf dich als Person und deine persönliche Entwicklung ausgewirkt?

Ja auch in dieser Hinsicht konnte ich von meiner Zeit bei den Johannitern nur profitieren. Ich habe viel Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen dazu gewonnen. Ich kenne nunmehr meine Stärken und bin durch die FSJ-Zeit sicherlich stressresistenter, verantwortungsbewusster und teamorientierter geworden.

Würdest du wieder ein FSJ machen?

Ja, sofort!

Zum Schluss: Was möchtest du den Leser:innen in Bezug auf das FSJ mit auf den Weg geben?

Ich rate jedem, der sich unsicher ist, wie es nach der höheren Schule weitergehen soll oder der beruflich noch auf der Suche ist, zu einem Freiwilligen Sozialen Jahr. Egal ob im Rettungswesen oder in einem anderen Bereich – es gibt ja unendlich viele Möglichkeiten und Facetten.

Man hat eine sinnstiftende Aufgabe und betätigt sich für die Gesellschaft. Gleichzeitig hat man jedoch auch ausreichend Zeit zum Nachdenken und zur Orientierung. Und ganz nebenbei sammelt man noch Sozialkompetenzen, die man im späteren Leben immer gebrauchen kann. Ein Freiwilliges Soziales Jahr kann nur eine Bereicherung sein.


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