Für Ersthelfer-Organisationen wie die Johanniter wurden zu Beginn der Entwicklungsphase des Projekts zwei Anwendungsarten ausgewählt, um Verbesserungen unseres regulären Einsatzalltags zu ermöglichen:
- Zur Planung von Einsätzen: Hier wird die Prüfung der Machbarkeit bestehender Standardarbeitsanweisungen in einer Krisensituation, die Entscheidungsunterstützung und eine Ressourcenübersicht präsentiert um den Planer:innen unserer Einsätze mit einer detaillierten Darstellung im digitalen Zwilling bei der Entwicklung von Einsatzplänen zu helfen.
- Zum Training von Einsatzkräften: Das System wird als Erweiterung der Ersthelfendenausbildung implementiert und ist so zugeschnitten, dass sie in die aktuellen Lehrpläne der Katastrophenhilfekräfte passt. Ein besonderer Zusatzaspekt ist die Integration eines simulierten Drohnenelementes, das zur Lageaufklärung verwendet werden kann und schon jetzt eine Vorbereitung auf zukünftige Einsatzlagen gibt.
Fiktive Katastrophenszenarien
Im Herbst 2025 soll der Einsatz der Plattform in Pilotszenarien anhand fiktiver Katastrophenszenarien in Athen und Wien getestet werden. Ziel der Übung ist die Mobilisierung und der optimalen Einsatz aller verfügbarer Ressourcen im betroffenen Gebiet. Insbesondere sollen dabei auch vulnerable Gruppen mitberücksichtigt werden, die von Katastrophenszenarien besonders stark betroffen sein können. Das PANTHEON-System wird hier als Simulationsinstrument verwendet, um die Mitarbeitenden der Einsatzorganisationen dabei zu unterstützen.
Im September sollen Erdbeben- und Waldbrand-Szenarien in der Region um Athen simuliert werden und von der Athener Polizei getestet werden. Im November wird die das PANTHEON-System von den Johannitern in Wien getestet: Anhand von simulierter Hitzewelle und simuliertem Cyberangriff auf Wiens Infrastruktur. Das System soll die Mitarbeitenden der Einsatzorganisationen dabei unterstützen, im entsprechenden Testszenario die Mobilisierung und den optimalen Einsatz aller verfügbarer Ressourcen zu gewährleisten.
Die Testung des PANTHEON-Systems in Athen und Wien soll einem 3-Schritte-Ansatz folgen:
- Den Einsatzkräften wird ein realistisches Katastrophenszenario präsentiert.
- Reaktionen und Interaktionen mit dem System werden gesammelt.
- Das Szenario wird neu definiert, indem Entscheidungen der Einsatzkräfte einbezogen werden: Die Auswirkungen dieser Entscheidungen können auf diese Weise greifbar dargestellt werden.
Dieser Ansatz steht im Einklang mit den momentan verwendeten praktischen Übungen, die bei der Ausbildung von Offizieren und Ersthelfern jetzt schon verwendet werden. Um eine realistische Chance zu haben Plattformen wie PANTHEON auch nach Ende unserer Forschungsprojekte weiterzuverwenden, verfolgen wir einen Ansatz, bei dem die Plattform langsam von einer Erweiterung der Aus- und Fortbildung zu einer Ergänzung entwickelt wird.
Die Johanniter Forschung befindet sich bereits mitten in den Vorbereitungen um das PANTHEON-Systems im November zusammen mit den Johanniter-Einsatzkräften zu testen.
