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Tobias Trattler

Aus dem Leben eines langjährigen Einsatzfahrers

Der Bankangestellte Tobias Trattler ist neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Einsatzfahrer bei den Johannitern noch in vielen weiteren Vereinen aktiv. Außerdem engagiert sich der 27-jährige Reichenauer gemeindepolitisch. Wie seine langjährige Tätigkeit als Rettungssanitäter und Einsatzfahrer seine anderen Lebensbereiche beeinflussen, erzählt er im Interview.

Erzähl doch bitte mal wie du zu den Johannitern gekommen bist.

Ich kam mit ungefähr 12 über die Jugendgruppe zu den Johannitern Kärnten. 2010 habe ich dann die Sanitäterausbildung gemacht. 2013, unmittelbar nach meiner Zivildienstzeit bei den Johannitern, wurde ich Einsatzfahrer.

Du hast ja auf beiden Seiten langjährige Erfahrungen sammeln können. Inwiefern unterscheidet sich die Tätigkeit als Einsatzfahrer von der Tätigkeit als „gewöhnlicher“ Sanitäter?

In der Regel hat man als Rettungssanitäter immer einen Fahrer an seiner Seite der etwas erfahrener ist als man selbst. Man entscheidet und arbeitet natürlich gemeinschaftlich im Team, aber hat quasi ein „back-up“ in schwierigen Situationen. Als Fahrer ist man dieses „back-up“ plötzlich selbst und fungiert erfahrungsgemäß als Teamleiter. Die Rolle des Einsatzfahrers zu übernehmen schärft den Verantwortungssinn daher nochmal in vielerlei Hinsicht.

Wie wichtig ist diese Funktion des Teamleiters?

Dadurch dass die Johanniter in Kärnten in einer ländlich alpinen Region stationiert sind, ist auch das Einsatzgeschehen oftmals ein anderes. Auch die örtliche Distanz zu den Krankenhäusern, beziehungsweise die Anfahrtszeiten des nächstgelegenen Notarztes, sind nicht zu unterschätzen. Es kann schon vorkommen, dass man als Rettungssanitäterteam oftmals eine längere Zeit auf sich allein gestellt ist bevor der Notarzt eintrifft. Hierbei ist die Rolle des Teamleiters besonders essenziell. Er übernimmt meist die Führung und Koordination des Einsatzes. Das ist natürlich eine große Verantwortung, aber für gut funktionierendes Teamwork und auch für die optimale Patient:innenversorgung unerlässlich.

Was war für dich dein bisher spannendster Einsatz?

Das war definitiv die Geburt meiner Nichte im Rettungswagen 2013. Sowas vergisst man nicht.

Du bist ja schon seit über 8 Jahren Sanitäter. Wie hat sich dein „Sani-sein“ im Laufe der Zeit verändert?

In meiner „Johanniter-Hochphase“ (lacht) habe ich bis zu 80 Dienste im Jahr versehen und war mindestes einmal pro Woche im Einsatz. Jetzt ist das arbeits- und studientechnisch zeitlich leider nicht mehr möglich. Aber nach so vielen Einsatzstunden hat man schon so einiges erlebt und vieles gesehen. Seien es Kindernotfälle, schwere Verkehrsunfälle oder auch Todesfälle - jedes Szenario, dass man einmal gesehen hat, bringt einen das nächste Mal weniger aus der Ruhe.

Gehst du jetzt anders ins Einsatzgeschehen als früher?

Mit jedem Jahr mehr an Erfahrung bekommt man auch mehr Ruhe und Selbstsicherheit, die man auch ausstrahlt und sich so auch positiv auf dei Patient:innen überträgt. Bei besonders herausfordernden Einsätzen spürt man das Adrenalin jedoch wie an Tag 1.

Hat die ehrenamtliche Tätigkeit als Sanitäter auch Auswirkungen auf dein privates Leben?

Ja, definitiv. Der „Sani-Instinkt“ ist natürlich immer präsent und aktiv (lacht). Ich war beispielsweise vor einigen Jahren privat als Zuschauer bei einem Kleinfeldturnier als plötzlich ein junger Spieler einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten hat. Da bin ich natürlich sofort hingerannt. Wir konnten den Burschen im Endeffekt erfolgreich reanimieren. Seine Familie hat auch dann Kontakt mit mir aufgenommen. Diese Anerkennung und Wertschätzung gibt einem auch viel zurück.

Wie wirkt sich deine Rolle als Sanitäter auf dein Berufsleben aus?

Die Tätigkeit als Sanitäter hat nicht seinen eigenen Platz im Kalender sondern verwebt und verknüpft sich ganz natürlich mit meinen anderen Tätigkeiten. Ich halte beispielsweise Erste-Hilfe-Kurse in der Bank, in der ich arbeite. Generell bin ich nicht nur zwei Tage im Monat im Dienst Sanitäter aus Leidenschaft, sondern 365 Tage im Jahr.


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