Großschadensereignisse wie ein Tribüneneinsturz oder der Angriff eines bewaffneten Attentäters in einer Schule stehen bei Einsatzkräften zum Glück nicht auf der Tagesordnung. Um trotzdem gut auf solche außergewöhnliche Situationen vorbereitet zu sein, stellten sich 30 angehende Notärzt:innen, die planen künftig vor allem in Wien tätig zu sein, im Rahmen ihrer Ausbildung diesem herausfordernden Übungsszenario.
Gemeinsam mit den Sanitäter:innen der Johanniter trainierten sie die Abläufe bei Großschadensereignissen, von der Triage, der Kategorisierung und Priorisierung der Notfallpatient:innen nach dem Schweregrad der Verletzung, über die Versorgung bis zum Abtransport ins Spital.
Übungsschauplatz war die Sportmittelschule in Laa an der Thaya in Niederösterreich, wo Statist:innen mit aufwendig geschminkten Wunden die schwer verletzten Opfer mimten. Schusswunden, Knochenbrüche und Quetschungen waren nur einige der Verletzungen, die vom Einsatzteam in enger Zusammenarbeit behandelt werden mussten. Sogar eine Frühgeburt wurde im Rahmen der Übung simuliert. Rund 50 ehrenamtliche Sanitäter:innen und Helfer:innen sorgten für eine realitätsnahe Inszenierung und unterstützen den reibungslosen Übungsablauf.
„Realitätsnahe Einsatzübungen sind ein wichtiger Bestandteil der Notarztausbildung. Die Teilnehmenden können so ihre Kenntnisse in der Praxis anwenden und wertvolle Erfahrungen für den Ernstfall sammeln“, erzählt Oberärztin Stefanie Tichy, die Organisatorin des Notarztkurses der Medizinischen Universität Wien.
Clemens Gibel, Leiter des Katastrophenhilfsdienstes, ergänzt: „Wir freuen uns über die enge und professionelle Zusammenarbeit mit der MedUni Wien, von der auch unsere Ehrenamtlichen enorm profitieren.“