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Notfallseelsorge Niederösterreich

Folder Notfallseelsorge und Kontaktdaten Niederösterreich

Einen Folder der Notfallseelsorge Österreich finden Sie hier, dazu die Kontaktdaten für Niederösterreich hier

 

 

 

Prälat Franz Schrittwieser verstorben

am 3. Jänner 2017 ist Prälat Mag. Franz Schrittwieser, er war als Bischofsvikar auch für die Notfallseelsorge der Diözese St. Pölten zuständig, verstorben.

Er hat die Notfallseelsorge – auch in seinen engen Grenzen – sehr gefördert. Dass es sie nach wie vor gibt – wenn auch mit wenig personellen und materiellen Ressourcen – dafür sind wir ihm sehr zum Dank verpflichtet.

„Bischofsvikar Prälat Franz Schrittwieser war einer der großen Priesterpersönlichkeiten unserer Diözese“, sagte Bischof Küng in einer ersten Reaktion. „Er war ein echter Seelsorger, der uns fehlen wird. Er hat viele und vieles begleitet und geprägt, und ihm war die Weitergabe des Glaubens ein großes Anliegen. Er hatte ein großes Herz und war in seinen zahlreichen Seelsorgeaufgaben und nicht zuletzt als Obmann des NÖ Pressvereins sehr um gute Kirchlichkeit und ein echtes Miteinander bemüht.“

Franz Schrittwieser wurde am 5. Oktober 1940 in Purgstall a.d. Erlauf geboren. Er besuchte das Stiftsgymnasium Melk und studierte anschließend Theologie in St. Pölten. Am 29. Mai 1965 wurde er von Bischof Franz Žak zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan in der Pfarre Ulmerfeld, ab 1967 Kaplan in der Stadtpfarre Krems und Religionslehrer an der HTBLA. Ab 1973 hat Schrittwieser als Provisor die neue Pfarre Krems-St. Paul aufgebaut, als deren Pfarrer er von 1974 bis 1988 wirkte. Von 1976 bis 1982 war er Geistlicher Assistent der Berufsgemeinschaft der Laienreligionslehrer an Pflichtschulen.
1988 bis 2001 wirkte Schrittwieser als Regens des Priesterseminars der Diözese St. Pölten, 1989 bis 2000 war er zusätzlich Leiter der Diözesanstelle „Berufe der Kirche“. Seit 1989 war er auch Geistlicher Assistent der diözesanen Caritas. Von 2003 bis 2010 war er Rektor des Propädeutikums im Canisiusheim in Horn. Bischof Kurt Krenn berief Schrittwieser 1992 in das Domkapitel, Bischof Klaus Küng bestellte ihn zum 2009 Domdechanten. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Titel "Ehrenprälat Seiner Heiligkeit" geehrt. 
2011 ernannte Bischof Küng Schrittwieser zum Bischofsvikar
für die kategoriale Seelsorge, womit er für die Seelsorge in Krankenhäusern und im Pflegebereich sowie Notfallseelsorge, Blindenapostolat und Gehörlosenpastoral, Seelsorge für die Exekutive und Justizanstalten sowie für die Telefonseelsorge zuständig war. Im Dezember 2014 folgte Schrittwieser Prälat Josef Eichinger als Obmann des Pressvereins der Diözese St. Pölten und Herausgeber der NÖN nach.

 

 

 
 
Neuer Koordinator der Notfallseelsorge der Diözese St. Pölten

Nachdem schon seit Herbst 2014 Diakon MMag. Heinrich Schwertl aus Spitz – er ist Religionslehrer in Krems – ehrenamtlich die Leitung der Notfallseelsorge der Diözese St. Pölten übernommen hat, ist nach über 12 Jahren DPAss Georg Kreuter, Pastoralassistent im Pfarrverband Zwettl, Notfallseelsorger und Kriseninterventionsmitarbeiter im Roten Kreuz, mit 1. September 2016 Stefan Mayerhofer als Koordinator der Diözese St. Pölten nachgefolgt.

Die Aufgaben in der Notfallseelsorge NÖ wurde aufgeteilt, es gibt keinen Koordinator mehr.



Notfallseelsorgetreffen Niederösterreich

Am Fr, 14. Oktober 2016, gibt es ab 18 Uhr im Haus der Pastoralen Dienste in St. Pölten wieder die Weiterbildung der Notfallseelsorge Niederösterreich. 

- Offizielle Übergabe der Koordination der Notfallseelsorge der Diözese St. Pölten

- Vortrag Stefan Mayerhofer “Krisenintervention bei Menschen mit Behinderungen”

 

 

Krisenbegleitung in der Schule

Mit November 2016 startet wieder die Weiterbildung (3 Module) „Krisenbegleitung in der Schule" für LehrerInnen gemeinsam mit der KPH Wien/Krems. ReferentInnen sind wie bei den ersten beiden Seminaren NotfallseelsorgerInnen von NÖ. Bitte, weitersagen. Anmeldung über die Weiterbildungsplattform auf der Homepage der KPH Wien/Krems – bis 19. September 2016 http://www.kphvie.ac.at/fileadmin/Dateien_KPH/Fortbildung_NOE/2016_17/KREMS_Journal_verlinkt_2016-17.pdf

 

 

Abschluss der Notfallseelsorgeausbildung

Am 11. Juni 2016 wurden an 11 TeilnehmerInnen die Zertifikate über die Fachausbildung Notfallseelsorge überreicht. Darunter auch drei FlughafenseelsorgerInnen. Von den TeilnehmerInnen hatten bereits 4 die Grundausbildung Krisenintervention beim Roten Kreuz NÖ absolviert und sind nun neu im Dienst der Notfallseelsorge NÖ.

 

 

Einführung Notfallseelsorge

Als Verantwortliche der Notfallseelsorge der Diözese St. Pölten wollen wir im Jahr 2015 verschiedene Angebote zur Information/Einführung in die Notfallseelsorge setzen. Daher laden wir  alle kirchlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Seelsorge sowie ReligionslehrerInnen, interessierte ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Pfarren und MitarbeiterInnen in den Kriseninterventions- und Peer-Teams von Rettung, Akut Team NÖ und Feuerwehr zu diesen Abenden ein. Im Wald- und Mostviertel sowie im Zentralraum beginnen wir schon ab Februar. Im Wein- und Industrieviertel werden auch noch Informationsabende erfolgen. Für jene Interessierten, die sich für die Ausbildung in Notfallseelsorge interessieren, bieten wir einen Samstag – 18. April 2015 – an.

Mehr

Ersuchen um ein kurzes Anmeldemail mit Datum und Ort an st.mayerhofer@aon.at

 

 

10 Jahre Notfallseelsorge Niederösterreich

St. Pölten, 21.10.2014 (dsp)
„Notfallseelsorger sind Lebensinseln, wo Menschen in Not und Leid anlegen können“. (Prof. Léon Kraus) So kann die ökumenische Notfallseelsorge in Niederösterreich charakterisiert werden. Seit 10 Jahren wird geholfen.Im Rahmen dieses Jubiläums lud die Notfallseelsorge zum Weiterbildungstreffen nach St. Pölten. Thema war „Krisen-Seelsorge“, es referierte die Leiterin der Notfallseelsorge in der Steiermark, Elisabeth Lienhart.

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„Weiterbildung ist heute auch in der Seelsorge wichtig, besonders aber dort, wo Seelsorge gemeinsam mit anderen Kirchen und Organisationen tätig ist“, so Stefan Mayerhofer, Koordinator der Notfallseelsorge NÖ.Diakon Heinrich Schwertl übernimmt nach Rücksprache mit Bischofsvikar Franz Schrittwieser die ehrenamtliche Leitung der Notfallseelsorge der Diözese St. Pölten. Mayerhofer bleibt weiterhin hauptamtlicher Koordinator der Notfallseelsorge der Diözese St. Pölten, Koordinator der ökumenischen Notfallseelsorge Niederösterreich und Mitglied in der Plattform Krisenintervention und psychosoziale Akutbetreuung Niederösterreich. Heinrich Schwertl wird vor allem für die strategische Weiterentwicklung der Notfallseelsorge und für den Kontakt mit den Kirchenleitungen, den Leitungen von Ämtern und Behörden sowie der Einsatzorganisationen zuständig sein.

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Aufgaben

Notfallseelsorge wendet sich an Menschen, die durch elementare Ereignisse in ihrer Lebensgewissheit schwer erschüttert sind. Insbesondere sieht sie ihre Aufgabe in der unmittelbaren seelsorglichen Betreuung von Menschen, die unerwartet einen Angehörigen oder anderen nahestehenden Menschen durch den Tod verloren haben.Die Krisenintervention umfasst die Betreuung vor Ort, die sich auf den aktuellen Anlass bezieht und erste Verarbeitungsschritte des traumatischen Ereignisses erleichtert. Dies geschieht unter anderem durch persönliche Zuwendung im seelsorglichen Gespräch. Wenn die Betroffenen es wünschen, wird versucht, der belastenden Lebenssituation gemeinsam aus dem Glauben – zum Beispiel durch Gebet, Abschiedssegen, Rituale – zu begegnen.NotfallseelsorgerInnen arbeiten mit den Sozialeinrichtungen vor Ort und den Pfarrgemeinden zusammen.NotfallseelsorgerInnen begleiten:
• Sie haben Zeit und lassen Menschen nach schweren Schicksalsschlägen nicht allein
• Sie sind einfach da und hören zu
• Sie ermöglichen, wenn erwünscht, einen Abschied von der/dem Verstorbenen durch Gebet, Segen und Abschiedsritual
• Sie tun das im Respekt vor dem Glauben und der Weltanschauung der Menschen, denen sie begegnen.

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Foto v.l.n.r.: Superintendent Paul Weiland, Notfallseelsorger Stefan Mayerhofer, Bischofsvikar Franz Schrittwieser, Evangelische Pfarrerin Birgit Schiller, Diakon Heinrich Schwertl.

 

Bericht von Wolfgang Zarl, Referat für Kommunikation der Diözese St. Pölten

   

Krisenbegleitung in der Schule
Die ersten AbsolventInnen erhalten ihre Zertifikate

In Zusammenarbeit der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien-Krems und der Notfallseelsorge Niederösterreich haben sich von November 2012 bis Jänner 2014 25 ReligionslehrerInnen verschiedenster Schultypen in 4 Modulen für die Krisenbegleitung in der Schule weiterqualifiziert. Am 11. Jänner 2014 haben sie nach dem letzten Modul im Hippolythaus St. Pölten aus den Händen von Diakon Mag. Thomas Naske, Bereichsleiter an der KPH Krems, und von PAss Stefan Mayerhofer, Koordinator der Notfallseelsorge NÖ, ihre Zertifikate erhalten. Derzeit läuft gerade die zweite Seminarreihe. Ab Dezember 2014 ist die dritte Seminarreihe geplant. Dazu werden auf Anliegen der Leitung der KPH bereits alle LehrerInnen zu dieser Weiterbildung eingeladen.

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Im Lebensraum Schule werden Tod und Trauer durch verschiedene Anlässe zur aktuellen Erfahrung. Jeder Lehrer/jede Lehrerin kann in der Schule irgendwann einmal mit solchen Situationen konfrontiert werden. Sei es der Tod eines Kollegen/einer Kollegin, eines Schülers/einer Schülerin oder eines Angehörigen durch Unfall, Krankheit, Suizid oder ein Gewaltverbrechen.Situationsgerechte und an der Schule orientierte Begleitung ist notwendig. Dazu gehören fachliche Kenntnisse und ein kreatives Gespür für die Gestaltung solcher belastenden Situationen, insbesondere für rituelle Elemente der Trauerarbeit.

Die Weiterbildung will ermöglichen

• sich mit der Relevanz von Sterben, Tod und Trauer für das eigene Leben auseinander zusetzen,

• eigene Erfahrung von Sterben, Tod und Trauer auf den Erfahrungsbereich Schule zu übertragen,

• Grundinformationen zu altersspezifischen Trauerreaktionen bei Kindern und Jugendlichenkennen zu lernen,

• Kennenlernen traumatischer Krisen und den möglichen Reaktionen sowie möglichen Unterstützungen durch Krisenintervention und Notfallseelsorge 

 

Auch ökumenische Notfallseelsorge bei Kriseninterventionsplattform

Zusammenschluss soll künftig Effizienz und Professionalität steigern NFSNOE2010.jpg

„Wir hoffen, dass durch diese Plattform unsere Hilfe auch vermehrt angeboten wird“, erklärt der Leiter der Ökumenischen Notfallseelsorge Stefan Mayerhofer bei der Pressekonferenz bei der Gründung der Kriseninterventionsplattform Niederösterreichs am 11. März im Landhaus St. Pölten. Durch diesen in Österreich einzigartigen Zusammenschluss von Notfallseelsorge, den Psychosozialen Akutteams, der Krisenintervention des Roten Kreuzes und des Arbeiter-Samariterbundes und Erreichbarkeit soll die Zusammenarbeit der verschiedenen mobilen Betreuungseinrichtungen intensiviert werden. Hilfreich auch die einheitliche Notrufnummer 144.  
Durch regelmäßige Treffen, Austausch bei Fortbildungen, die gemeinsame Qualitätssicherung und eine enge Zusammenarbeit sollen die verschiedenen Ressourcen aller Organisationen bestmöglich genutzt werden, weisen deren Vertreter hin. Die rasche Alarmierung aller Organisationen über den zentralen Notruf 144 und die Einbindung der Katastrophenabteilung des Landes sei eine wesentliche Vereinfachung und schütze vor Mehrgleisigkeit. Die Effizienz werde sich dann besonders bei Großereignissen zeigen. Im vergangenen Jahr wurden etwa 1.500 Einsätze verzeichnet, 42 davon in der vorletzten Novemberwoche.

Soziale Modellregion Niederösterreich

Landesrätin Johanna Mikl-Leitner dankte den Organisationen, die mit ihrem Engagement mithelfen, Niederösterreich zu einer „sozialen Modellregion“ zu machen. „Dieses flächendeckende Netz, das wir 365 Tage im Jahr haben, verdanken wir den meist ehrenamtlichen und freiwilligen Helfern, die sich in den Dienst derer stellen, die akut Hilfe brauchen!“ Dies verlange Mut, Feingefühl, Sensibilität und Stärke, erklärt die Landesrätin. Durch diese Plattform könne das Netz noch enger geknüpft und Synergien vernetzt werden sowie eine noch professionellere Abwicklung stattfinden. Christian Milota, Geschäftsführer der NÖ Landesakademie, kündigt an, dass der Zusammenschluss wird nicht der letzte Schritt sei: „Nun gilt es weiter zu feilen um die Qualität und die optimalen Abläufe zu sichern.“ Frage nach Religion stellt sich meist etwas später „Im Einzelfall funktioniert unser Einsatz schon ganz gut!“, meint Notfallseelsorger Stefan Mayerhofer. Das psychosoziale Akutteam sowie die Krisenteams vom Roten Kreuz und ASBÖ stehen beim Einsatz zuerst im Mittelpunkt. Die Fragen an die Religion werde zwar immer wichtiger, stelle sich aber meist etwas später, weist er hin. Der Zusammenschluss mit den anderen Einheiten soll künftig verhindern, was nach der Hochwasserkatastrophe 2006 im Wein -und Waldviertel passiert sei – ihm wurde damals mitgeteilt, dass die örtlichen Notfallseelsorger nicht benötigt würden, weil bereits jene aus Tirol und Vorarlberg anwesend seien.

“Beistehen - Zuhören - Helfen“

Die Ökumenische Notfallseelsorge Niederösterreich, wird gemeinsam von der katholischen Kirche (Diözese St. Pölten und Erzdiözese Wien) und der evangelischen Kirche Niederösterreichs verantwortet, getragen und finanziert. Sie wird ehrenamtlich und kostenlos durch speziell ausgebildete und beauftragte SeelsorgerInnen angeboten.
Die Seelsorger begeleiten Betroffene und Angehörige aber auch Einsatzkräfte, sie vermitteln auf Wunsch die Betreuung durch andere Kirchen oder Religionsgemeinschaften. NotfallseelsorgerInnnen sind in die multiprofessionelle Kriseninterventionsteams integriert und werden von diesen alarmiert. Sie ist strukturell den Einsatzkräften zugeordnet und kann über diese angefordert werden.
Derzeit sind in Niederösterreich insgesamt 57 Notfallseelsorger, 25 aus der Diözese St. Pölten, 20 aus der Erzdiözese Wien und zwölf aus der evangelischen Kirche im Team. Rund ein Drittel davon ist auch beim Roten Kreuz tätig.

Die Haupteinsatzgebiete der Organisationen sind plötzlich Todesfälle, Unfälle mit Schwerverletzten oder Toten, Betreuung von Betroffenen bei Gewaltdelikten, Begleitung von Angehörige nach Suiziden oder von vermissten Personen, sie begleiten die Exekutive bei Überbringung von Todesnachrichten und helfen bei akuten Krisen wie Suizidandrohungen.
Das Angebot ist für jeden kostenlos und steht rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung.
(hp/js)


„Lebensinseln“ für Menschen in Not„
Fünf Jahre ökumenische Notfallseelsorge in Niederösterreich 
Notfallseelsorger sind Lebensinseln, wo Menschen in Not und Leid anlegen können“. So charakterisierte der Gründer der Luxemburger Krisenintervention, Prof. Leon Kraus die Tätigkeit der Notfallseelsorger bei der abendlichen Feier zum 5-jährigen Bestehen der ökumenischen Notfallseelsorge in Niederösterreich.

Fünf Jahre nach ihrem Start kann die ökumenische Notfallseelsorge in Niederösterreich auf 58 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter blicken. Bei einer abendlichen Feier im Bildungshaus St. Hippolyt wurden zwei neue Seelsorgerinnen, Pastoralassistentin Andrea Krieger aus St. Peter/Au und Anette Sandner aus Herzogenburg durch Weihbischof Dr. Anton Leichtfried und den Direktor der Pastoralen Dienste Dr. Sepp Winklmayr für ihren Dienst beauftragt. Weihbischof Dr. Anton Leichtfried sprach dabei allen Notfallseelsorgern seinen Dank aus, dass sie „bleiben und weiterhelfen, gerade auch dann, wenn die Blitzlichter der Sensation verschwunden sind“. Dr. Sepp Winklmayr dankte den Initiatoren Pastoralassistent Stefan Mayerhofer und der evangelischen Pfarrerin Birgit Schiller für ihre Aufbauarbeit. In einem Rückblick brachten Stefan Mayerhofer und Pfarrerin Birgit Schiller die wesentlichen Schritte in Erinnerung. Vor zehn Jahren fanden nach der Gasexplosion eines Wohnhauses in Wilhelmsburg die ersten Gespräche zum Aufbau einer Notfallseelsorge in Niederösterreich statt. Eine Arbeitsgruppe wurde gebildet und Ausbildungsabende durchgeführt. Am 1. April 2004 wurde der Tullner Pastoralassistent Stefan Mayerhofer als Koordinator für die Notfallseelsorge beauftragt. Heuer konnte bereits der dritte Ausbildungslehrgang abgeschlossen werden, womit nun 58 Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger in Niederösterreich im Einsatz sind.

Prof. Leon Kraus aus Luxemburger, Gründer und Leitungsmitglied der Krisenintervention in Luxemburg, Notfallseelsorger und verantwortlicher Seelsorger für den Zivilschutz und die Freiwilligen Feuerwehren Luxemburgs, sprach in seinem Hauptreferat und in sehr sensibler Weise über die Begleitung von Angehörigen in plötzlichen Todesfällen bei Katastrophen und Unfällen.
Es brauche Solidarität, denn ein Mensch vermag nie allein ein plötzliches Elend aushalten, sagte er. Hilfe müsse heute Teamarbeit sein, unterstrich der Experte und ergänzte: trotz Freiwilligkeit müsse dieser Dienst am Menschen auch professionell ausgerichtet sein. Bei allen Einsätzen der Notfallseelsorger sei aber der Glaube das Rückgrat, unterstrich Kraus. Notfallseelsorger seien keine Tröster, sondern versuchen aufzuzeigen, dass auch der Tod zum Leben gehört: „Leid mindern, heißt oft auch schweigen und Leid aushalten“. Zusammenfassend meint Leon Kraus: „Notfallseelsorge heißt, in der Nähe des Menschen bleiben, wenn Schmerz, Leid und Tod drohen“. Die Notfallseelsorger sollen „Lebensinseln sein, wo Menschen anlegen können“.

Pressereferent Hans Pflügl, Homepage der Diözese St. Pölten 

 

 

 

Notfallseelsorge – wie ein Baum, der am Wasser wurzelt

 Wie ein Bach, der im Sonnenlicht funkelt, zieht sich das blaue Stoffband durch den Gottesdienstraum. Darauf liegen Äpfel und Kartoffeln, ein Brotlaib und Kastanientiere, Marmeladegläser und Blumen. Kinder haben diese Gaben mitgebracht.  Es ist Erntedankfest, Gelegenheit wieder einmal bewusst wahrzunehmen, wie reich gesegnet wir sind, wie liebevoll Gott sich uns zuwendet. Übervoll ist der symbolische Bach. Wir haben so viel. Oft scheint es uns selbstverständlich. Manche denken sogar, sie hätten Anspruch darauf. Doch was wir haben, bleibt im letzten ein unverdientes Geschenk. Wir verdanken Gottes Güte, dass wir sind. Er macht uns zu einzigartigen Menschen und vertraut uns seine Schöpfung an. Aus seiner Fülle leben wir. Das Erntedankfest gibt uns die Möglichkeit, dafür fröhlich DANKE zu sagen. Die Kinder singen und spielen und stecken die Erwachsenen an mit ihrer Freude.  „Gesegnet ist, wer allein auf Gott sein Vertrauen setzt. Er ist wie ein Baum, der am Wasser steht und seine Wurzeln zum Bach hin ausstreckt.“ So jubelt der alttestamentliche Prophet Jeremia. Das feiern wir an Erntedank. Wir sind der Baum, der seine Wurzeln zu Gott hin ausstreckt. Aus Gott schöpfen wir Lebenskraft und Zuversicht und Hoffnung. Manchmal aber kommt es uns vor, als sei die Wurzel gekappt. Ein Unglück trifft uns unvermittelt. Das eigene Leben ist bedroht oder wir erleiden gar den plötzlichen Tod eines geliebten Menschen mit. Dann fehlt oft jeder Halt, das Leben scheint über uns zusammenzubrechen, wir sehen keine Zukunft mehr. Dann brauchen wir Menschen, die da bleiben, die das Unglück mit uns aushalten, die ein Zeichen dafür werden, dass das Leben und die Liebe nicht aufhören, auch wenn wir selbst im Moment nicht daran glauben können. Notfallseelsorger und Notfallseelsorgerinnen wollen solche Menschen sein.  Seit fünf Jahren gibt es die ökumenische Notfallseelsorge Niederösterreich. 58 Frauen und Männer aus der evangelischen und der römisch-katholischen Kirche haben seither die Ausbildung zum Notfallseelsorger abgeschlossen. Sie lernten, was der Schock in einem Menschen auslösen kann, sie trainierten Gesprächsführung und studierten die Abläufe der Blaulichtorganisationen. Sie übten die Zusammenarbeit mit den Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes und dem psychologischen Akutteam des Landes Niederösterreich. Vor allem aber setzten sich die Seelsorgerinnen und Seelsorger mit ihrem eigenen Glauben auseinander. Sie suchten und suchen Wege, wie die Hoffung auf Jesus Christus, der den Tod überwunden hat, in Notsituation spürbar werden kann - als Kraftquelle in der Verzweiflung - ohne den Menschen, die vom Unglück betroffen sind, gewaltsam aufgedrängt zu werden.  Grosschadensereignis ist der Fachausdruck für Unglücksfälle, die eine große Zahl von Menschen betreffen. Ende der 90er Jahre häuften sich solche Ereignisse in Österreich. Es gab das Grubenunglück im steirischen Lassing, den katastrophalen Brand in der Standseilbahn von Kaprun, in Wilhelmsburg explodierte ein Wohnhaus, nahe Melk starben zahlreiche junge Menschen bei einem fürchterlichen Busunfall.  Zurück blieben Betroffene, Angehörige und Helfer, die zutiefst in ihrer Lebenssicherheit erschüttert waren. Die Kirchen erkannten, dass hier organisierter Hilfe gefragt war. Seit Beginn der Kirche war es ihre Aufgabe, Menschen in Not beizustehen. In Gemeinden geschah und geschieht dies in hervorragender Weise durch Pfarrer und Pfarrerinnen, durch ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.Doch veränderte gesellschaftliche Bedingungen verlangten einen neuen Zugang zu dieser urchristlichen Aufgabe. Immer mehr Menschen sind ohne Kontakt zu „ihrer“ Pfarrgemeinde und auch das familiäre und soziale Netz, dass auffangen kann, wenn man den Boden unter den Füßen verliert, ist nicht überall mehr tragfähig.  So begannen die  Kirchen, jederzeit abrufbare Notfallseelsorge aufzubauen. Zunächst getrennt nach Konfessionen, aber bald schon war klar: Nur gemeinsam können die christlichen Kirchen diese Aufgabe meistern. In der Not zählen nicht die Unterschiede zwischen den Kirchen, sondern es zählt allein die Botschaft von der Liebe Gottes, die durch Jesus Christus auch Trauer und Tod und Verzweiflung überwinden wird.  2004 entstand in Niederösterreich ein ökumenischer Arbeitskreis, der Kontakte zu Einsatzorganisationen und zur Landeswarnzentrale knüpfte. Ausbildungsstandards wurden erarbeitet und Menschen angesprochen, die bereit waren, sich ehrenamtlich in diesem intensiven Arbeitsbereich zu engagieren.Zunächst konnte die Notfallseelsorge Hilfe in Großschadensereignissen anbieten, seit Mitte 2005 ist auch für individuelle Fälle der Einsatz rund um die Uhr gewährleistet. „Notfallseelsorger sind Lebensinseln, wo Menschen in Not und Leid anlegen können.“ So charakterisiert der Gründer der Luxemburger Krisenintervention Leon Kraus die Tätigkeit der Notfallseelsorge bei der feierlichen Feier zum 5-jährigen Bestehen der ökumenischen Notfallseelsorge in Niederösterreich Ende August in St.Pölten. Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger sind Menschen, die allein auf Gott ihr Vertrauen setzen. Darum stehen sie Menschen in Not bei. Sie tun es mit Fachwissen und bewährtem Handwerkszeug. Vor allem tun sie es aus der tiefen Überzeugung heraus, dass Gott keinen Menschen fallen lässt. Notfallseelsorger und Notfallseelsorgerinnen sind wie Bäume, die ihre Wurzeln zum Bach hin ausstrecken und aus Gott  Lebenskraft und Zuversicht und Hoffnung schöpfen. Erntedank ist die Gelegenheit, diesen Einsatz bewusst wahr zu nehmen und Gott zu danken, dass er durch seinen Heiligen Geist Menschen mutig macht, einander beizustehen, auch und gerade, wenn das Unglück kaum erträglich erscheint. „Gesegnet ist, wer allein auf Gott sein Vertrauen setzt. Er ist wie ein Baum, der am Wasser steht und seine Wurzeln zum Bach hin ausstreckt.“

Birgit Schiller

Notfallseelsorge: neuer Ausbildungskurs abgeschlossen 
Oktober 2006
zum Artikel

Notfallseelsorger werden in Krisenkommunikation ausgebildet

TULLN, Landesfeuerwehrschule: Das Land NÖ lud am 25. und 26. April 2005 Einsatzorganisationen zur Fortbildung „Krisenkommunikation“ ein. Geladen waren Feuerwehr, Rotes Kreuz, Bergrettung, Gendarmerie, Bezirkshauptmannschaften, Zivilschutzverband und erstmals die ökumenische Notfallseelsorge (NFS), vertreten durch Stefan MAYERHOFER (Pastoralassistent) und Paul NITSCHE (Militärpfarrer).

Unter der Organisation von Stefan KREUZER von der Landeswarnzentrale und der Leitung von Klaus Michael POLLAK warteten zwei Tage dichtes Programm auf die etwa 20 Teilnehmer. Seitens des Militärs, des Zivilschutzes und des ORF NÖ gab es Einblicke in die verschiedenen Facetten der Öffentlichkeitsarbeit.
Die Botschaft der Ausbildung war klar: Erfolgreiches Krisenmanagement funktioniert nur gemeinsam und in Kombination mit einer entsprechend durchgeführten Öffentlichkeitsarbeit. Ein sorgsam ausgewählter Pressesprecher soll den Einsatzleiter entlasten. Aufgabe des Pressesprechers ist es, die Kommunikation mit den Medien aktiv zu führen.
Höhepunkt der zwei Tage bildeten die beiden Planspiele (Katastrophen mit großem Medieninteresse) und die dazugehörigen Pressekonferenzen vor laufender Kamera.

Diese grundlegende und informative Ausbildung ist weiterzuempfehlen. Dankenswerterweise werden auch im nächsten Kurs wieder Notfallseelsorger eingeladen sein.


Die Notfallseelsorge in NÖ
Die Notfallseelsorge in NÖ ist ökumenisch organisiert. Koordinator der Diözese St. Pölten und für die ökumenische Notfallseelsorge NÖ ist Pastoralassistent Stefan MAYERHOFER (aus TULLN). Pfarrerin Birgit SCHILLER (aus HORN) ist in NÖ die Landesleiterin der Evangelischen Kirche. Ein Bereitschaftsteam koordiniert in NÖ etwaige Einsätze – jede Woche hat eine andere Person NFS-Bereitschaft.
Im Falle einer Katastrophe, wenn Bedarf an NFS gegeben ist, alarmiert die Landeswarnzentrale den diensthabenden NFS-Koordinator. Er oder sie telefoniert dann entlang einer Liste von ökumenischen Notfallseelsorgern (geographisch geordnet), bis die benötigten Seelsorger zu Verfügung stehen. Diese fahren dann zum Einsatzort und melden sich beim Einsatzleiter. Bei größeren Ereignissen muss der NFS-Koordinator auch die Nachalarmierung oder eine Ablöse der im Einsatz befindlichen Notfallseelsorger organisieren.


Hoher Bereitschaftsgrad der NFS NÖ
Im Rahmen des Planspiels während der Ausbildung „Krisenkommunikation“ des Landes NÖ wurde der diensthabende NFS-Koordinator Pfarrer Andreas LISSON alarmiert. Für ein angenommenes Ereignis bei einem Rockkonzert am Flugfeld in WR. NEUSTADT (ein Lautsprecherturm fällt ins Publikum) wurden am Dienstag den 26. April 2005 um etwa 1530 Uhr (Echtzeit) zunächst fünf Notfallseelsorger benötigt. Bereits zehn Minuten später konnte LISSON melden: Von neun kontaktierten Notfallseelsorgen im Raum WR. NEUSTADT waren sechs erreichbar und fünf bereit, sich unverzüglich aufzumachen, um in den Einsatz zu gehen.
Glücklicherweise war dieser Einsatz nur angenommen und nicht real, doch das Ergebnis der Alarmierung kann sich zeigen lassen: Die NFS NÖ ist im höchsten Grade einsatzfähig.

Militärkurat Paul G. NITSCHE

Die übersehenen Betroffenen

Reisebüromitarbeiterinnen sind nicht unbedingt Menschen, die man als Betroffene nach einer Katastrophe wie der vom 26.12. wahrnimmt. Und doch waren sie oft die ersten, an die sich verzweifelte Angehörige gewandt haben. Sie mussten im absoluten Chaos versuchen, gesicherte Informationen über die von ihnen vermittelten Reisenden zu bekommen. Sie verloren den Kontakt zu Kolleginnen im Katastrophengebiet und fanden diese in den Listen der Toten oder Vermissten wieder. Für sie waren die erschreckenden Zahlen schnell mit konkreten Menschen und Schicksalen verbunden. An ihnen reagierten sich von Angst erschütterte Menschen ab, gleichzeitig mussten sie freundlich bleiben bei Beschwerden über im Chaos der Evakuierung verloren gegangene Koffer.

Geschult wurden sie nie für diese Situation, die persönliche Umgebung begriff die heftige Reaktion auf dieses Unglück nicht, weil sie die Reisebüromitarbeiterinnen nicht als Betroffene begriff. Die Mitarbeiterinnen selbst konnten ihr persönliches Erleben kaum einordnen, bezweifelten die Rechtmäßigkeit ihrer eigenen Gefühle, reagierten mit stressbedingten Symptomen.

Die Leiterin der Abteilung bat die ökumenische Notfallseelsorge Niederösterreich um Unterstützung.

Ein strukturiertes Gespräch im vertraulichen Rahmen bot den Mitarbeiterinnen Gelegenheit, offen ihre Empfindungen und Reaktionen zu erzählen. Es war Platz, die eigene Hilflosigkeit auszusprechen und die Frage nach dem „Warum?“ in all ihrer Tiefe. Sie konnten entdecken, dass sie nicht allein sind mit ihren Gefühlen und Gedanken und dass sie das Recht darauf haben. Sie konnten sich selbst als Betroffene wahrnehmen und merken, wie wichtig ihre Arbeit für viele in der Bewältigung der Katastrophe war. Sie erhielten Informationen über die möglichen Reaktionen auf die belastende Erfahrung und suchten eigene Ressourcen damit umzugehen. Wichtig für die Mitarbeiterinnen war auch das Angebot in den nächsten Wochen in den Notfallseelsorgern jederzeit Ansprechpartner zu finden.

Katastrophen wie das Seebeben von Südostasien sind in ihrem Ausmaß kaum zu fassen. Mehr Menschen als man vermutet, werden in ihrem Leben über das allgemeine Erschrecken hinaus erschüttert. Die Notfallseelsorge bietet auch den „übersehenen Betroffene“ Unterstützung auf dem Weg, die eigene Stabilität wieder zu finden.

Birgit Schiller