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Notfallseelsorger im Audio-Podcast

Martin Vogel und Matthias Theil bei den „Gebrüdern Planlos“

Wien (epdÖ) – Über Arbeit, Motivation und Grenzen von Notfallseelsorgern berichten der evangelische Pfarrer im Ehrenamt Martin Vogel und der römisch-katholische Pastoralassistent Matthias Theil in einer aktuellen Folge des Audio-Podcasts der „Gebrüder Planlos“. Die beiden sind seit langem in der Krisenintervention tätig, oft auch als Team unterwegs. „Wir fragen ganz gezielt: Bedeutet Ihnen Religion etwas? An der Antwort kann man dann ersehen, ob ein Achselzucken kommt oder die Frage dankbar aufgenommen wird – dann kann man da anknüpfen. Normale Kriseninterventionsmitarbeiter stellen die Frage meist nicht, aus der Angst, die Antwort könnte ‚Ja‘ lauten“, erklärt Vogel im Gespräch mit den Journalisten Stefan und Martin Schauhuber den Unterschied von Notfallseelsorge zu sonstigen Maßnahmen zur Krisenintervention. Theil ergänzt: „Notfallseelsorge besteht wie fast jede Krisenintervention darin, Ressourcen in den betroffenen Personen zu finden. Sind irgendwelche Ressourcen im Bereich Spiritualität oder Religion da, die wir fördern oder nutzen können?“

Von einem Notfall Betroffene seien Randgruppen, so Theil. „Sie fallen plötzlich aus jedem System. Es ist der Botschaft Jesu entsprechend, sich um diese Randgruppen zu kümmern.“ Die Arbeit unterliege freilich Einschränkungen, betont Vogel. So könne man Menschen nichts von der Notwendigkeit abnehmen, „das Schicksal anzunehmen und den Trauerprozess durchzugehen.“ Man könne nur erste Schritte aufzeigen und „erste Hilfe“ anbieten. Auch von ihren persönlichen Grenzen erzählen die beiden Notfallseelsorger im Podcast. Vogel dazu: „Die Dinge, die wir erleben, sind auch für uns belastend, aber nicht in dem Maße wie für die Betroffenen. Das müssen sie auch, weil wir sonst ja gar nicht hilfreich sein könnten. Aber jeder Seelsorger braucht einen Seelsorger.“

Abgerufen und heruntergeladen werden kann das einstündige Gespräch unter https://gebruederplanlos.simplecast.fm/ (Episode #5 vom 31.12.2018). Der Podcast der Gebrüder Planlos präsentiert seit Dezember 2018 im wöchentlichen Rhythmus Personen, von deren Welt die Macher Stefan und Martin Schauhuber laut eigener Aussage „keine Ahnung haben“. So ging es in den bisherigen Episoden unter anderem um einen blinden Bergsteiger, einen Privatdetektiv oder ein Schmetterlingskind.

 

 

 

Die Plattform Krisenintervention und Akutbetreuung Österreich – und damit auch die Notfallseelsorge als Teil dieser Plattform – wurde vom Radiosender Ö3 für ihren tagtäglichen Beitrag zur Verkehrssicherheit mit dem „Ö3-Verkehrsaward“ in der Kategorie Rettung ausgezeichnet. (Foto: ORF/Hans Leitner) 

„Ö3-Verkehrsaward“ für Plattform Krisenintervention und Akutbetreuung Österreich


Wien (epdÖ) – Die Notfallseelsorge in Österreich ist vom Radiosender Ö3 für ihren tagtäglichen Beitrag zur Verkehrssicherheit ausgezeichnet worden. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Senderchef Georg Spatt überreichten am 6. April 2017 in Wien den „Ö3-Verkehrsaward“ in der Kategorie „Rettung“ an die Plattform Krisenintervention und Akutbetreuung Österreich, der die Notfallseelsorge bereits seit elf Jahren angehört. In Unglücksfällen, die das Leben „komplett aus der Bahn werfen“, sei psychologische Betreuung und Unterstützung extrem wichtig, wobei die Plattform hier eine „außergewöhnliche Leistung“ erbringe, heißt es in der Preisbegründung.

 

Nach schlimmen Unfällen seien oft auch die Ersthelfer, die Beteiligten und das gesamte nähere Umfeld der Opfer in einem „schrecklichen Ausnahmezustand“, verdeutlicht der Radiosender in einer Aussendung. Zur Veranschaulichung wird dabei ein Verkehrsunfall aus dem Jahr 2015 als Beispiel angeführt, bei dem ein Kleinbus mit zwei Erwachsenen und sechs Kindern gegen einen Zug prallte und nur drei Kinder schwerverletzt gerettet werden konnten. Die Notfallseelsorge betreue in derartigen Situationen die Angehörigen, „denn nicht nur der Körper, sondern auch die Seele braucht Hilfe“.

 

Die österreichische Plattform Krisenintervention/Akutbetreuung ist eine Arbeitsgemeinschaft von Organisationen, die in der ganzheitlichen psychosozialen Akutbetreuung und Krisenintervention für die Betroffenen unentgeltlich tätig ist. Die 2004 gegründete Plattform erarbeitet auf wissenschaftlicher Grundlage einheitliche Standards, Ausbildungsinhalte und Strategien, zudem veranstaltet sie jährlich eine Fachtagung. Die Notfallseelsorge (NFS) Österreich wurde 2005 als erstes Mitglied nach der Gründung in die Plattform aufgenommen.

 

Die Auszeichnung gelte „allen, die professionell Krisenintervention, Notfallseelsorge und Akutbetreuung leisten – das heißt: jedem einzelnen Notfallseelsorger in Österreich“, erklärten Claudia Schröder (Evangelische Kirche) und Matthias Theil (Römisch-katholische Kirche), die als Vertreter der österreichischen NotfallseelsorgerInnen in der Plattform den Preis entgegennahmen.

 

Die Notfallseelsorge Österreich wird gemeinsam von der Katholischen und der Evangelischen Kirche verantwortet, getragen und finanziert. Von evangelischer Seite wurde die Notfallseelsorge in Österreich unter Bischof Herwig Sturm nach dem Grubenunglück in Lassing 1998 und dem großen Lawinenunglück in Galtür 1999 aufgebaut. Als Teil der Kriseninterventionsteams wird sie in allen Bundesländern ehrenamtlich und kostenlos durch speziell ausgebildete und beauftragte Seelsorger angeboten, unter dem Motto „Beistehen – Zuhören – Helfen“.