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Leiter des Organtransports mit Camillo Award ausgezeichnet

Für seine Leistungen im Organtransportdienst wurde Martin Müller mit dem Camillo-Award in der Kategorie Sonderpreis ausgezeichnet. In dieser Kategorie werden herausragende Beiträge zur Weiterentwicklung der Präklinik in Österreich ausgezeichnet.

Wien,

Mit dem Camillo Award setzt der österreichische Bundesverband Rettungsdienst gemeinsam mit ausgewählten Kooperationspartnern ein öffentlich sichtbares Zeichen für die Leistungen und besonderen Verdienste um die präklinische Notfallversorgung in Österreich. Zum dritten Mal wurde am 28. November der Camillo Award bei einem Festakt im Parlament verliehen. Heuer ist auch ein Johanniter unter den Preisträgern. In der Kategorie Sonderpreis wurde Martin Müller für seine Leistungen im Organtransportdienst der Johanniter Wien ausgezeichnet.

Der Organtransportdienst der Johanniter Wien, den es seit 1987 gibt, führt bodengebundene Transporte für das Transplantationszentrum Wien durch. Ein Team von rund 35 ehrenamtlich Mitarbeitenden steht rund um die Uhr in einem Bereitschaftsdienst für dringende Transporte zur Verfügung. Über Jahrzehnte hat sich die Gruppe viel organisatorisches und logistisches Know-How im Transplantationswesen erarbeitet. Sie ist als verlässlicher Partner für Transporte im In- und Ausland bekannt, egal ob Flugzeuge witterungsbedingt ausfallen, mitten in der Nacht die Eismaschine im OP den Dienst versagt oder das stundenlang im OP stehende, ausgelaugte Ärzt:innen-Team für die Rückfahrt mit einer Erfrischung versorgt wird, auf die Einsatzlenker:innen im Organtransportdienst kann man zählen.

Martin Müller ist seit 2006 bei den Johannitern tätig. Nach dem Zivildienst war für ihn schnell klar, hier möchte er sich weiterhin ehrenamtlich engagieren und ist als Rettungssanitäter bis heute am Rettungswagen im Einsatz. Nach verschiedenen Ausbildungen im In- und Ausland, wie beispielsweise die Ausbildung zum organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OrgL-RD), ist er mittlerweile auch als Einsatzoffizier der Hauptinspektion tätig. Die Hauptinspektion ist innerhalb einer Hilfsorganisation unter anderem für die Planung und Ausführung von Großambulanzen, die Aus- und Weiterbildung von Führungskräften und das Leiten größerer Einsätze zuständig. Für seine Tätigkeit im Organtransportdienst, den er seit acht Jahren leitet, wurde Martin Müller mit dem diesjährigen Camillo-Award ausgezeichnet.

„Es ist eine unglaublich schöne Aufgabe und ich bin richtig stolz auf unser engagiertes ehrenamtliches Team, auf das man sich jederzeit verlassen kann“, so Martin Müller

Neben der Weiterentwicklung von Ausbildungskonzepten für Lenker:innen im Organtransportdienst, ist es ihm auch ein Anliegen das Leistungsspektrum auszubauen. Seit einiger Zeit läuft ein gemeinsames Pilot-Projekt mit der Intensivstation 13i2 des AKH-Wien und dem stellvertretenden Chefarzt der Johanniter Dr. Alexander Hermann, der an dieser Station als Oberarzt tätig ist. Ziel ist es, ein standardisiertes Verfahren für „ECMO-Retrievals“ (Anm.: „ECMO“ bedeutet Extrakorporale Membranoxygenierung, umgangssprachlich auch Herz-Lungen-Maschine genannt) zu etablieren. Hierbei können instabile Patient:innen, die auf einer Intensivstation eines peripheren Krankenhauses beispielsweise wegen Lungenversagens nicht mehr behandelt werden können, mittels „mobiler“ ECMO vor Ort stabilisiert und im stabilen Zustand in ein anderes Krankenhaus verlegt werden.

Ein sogenanntes ECMO-Retrieval ist aufgrund des Zustandes der Patient:innen zeitkritisch und bedarf eines raschen Transportes eines Ärzt:innen Teams samt Ausrüstung und medizinischem Gerät – österreichweit. Durch das umfangreiche Anforderungsprofil an Lenker:innen im Organtransportdienst, die überwiegend ehrenamtliche Organisationsstruktur und die dadurch flexiblen Einsatzmöglichkeiten dieser Gruppe, war eine Zusammenarbeit im Rahmen dieses Projektes von Beginn an naheliegend.

„Unser erster Retrieval-Einsatz führte uns ins Landeskrankenhaus Bad Aussee. Es war sehr aufregend und alles neu. Das Team rund um Alexander Hermann konnte den Patienten mittels ECMO stabilisieren und sicher ins Wiener AKH transferieren. Ich habe den Transport mit dem Organtransportwagen begleitet und bin vor Ort dem sehr interessierten Krankenhauspersonal während des Eingriffes Rede und Antwort gestanden“, schmunzelt Martin Müller.

Die Johanniter gratulieren herzlich zu dieser tollen Leistung!


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